Grundsätzlich sei voraus zu schicken, dass der gesellschaftliche Grundkonsens, verbale Herabwürdigungen gegen Personen oder Personengruppen zu unterlassen ein Richtiger, ja sogar ein Notwendiger sei, um ein friedliches Zusammenleben für alle zu ermöglichen.
 
Auch in der Politik, einer der höchsten Formen institutionalisierter Diskussions- und Streitkultur hat dies natürlich zu gelten.
 
Und doch geschah es dieser Tage, dass ein Reichsratsabgeordneter der heimatsozialen Partei sich beim Besuch eines Fussballspieles, also einer Veranstaltung mit traditionell hochstehender Diskussionskultur, als verbal verunglimpft wähnen musste.
 

Lang und breit wetterte der Wehrsport – ach herrjeh – ich meine der Wehrsprecher der Nationalpopulisten in sozialen Netzwerken ob der wüsten Beschimpfungen[1], die er ertragen musste, wohlweislich übrigens nicht näher ausführend, ob er Opfer von Beschimpfungen durch eine Mehrzahl von Menschen, oder ob er nur wiederholt von einer Einzelperson verunglimpft wurde. So konnte man auch viel besserer suggerieren, es handle sich – gemäss Hägars Motto „Viel Feind, viel Ehr'“ – um einen breit angelegten Angriff gegen ihn.
 
Aber man gab sich trotz all des Leids und Wehs auch kämpferisch. Man dürfe sich durch solcherlei Angriffe und Verunglimpfung nicht davon abbringen lassen, wofür die eigene politische Gesinnung und die Partei stehe.
 
Nämlich den gnadenlosen und andauernden Angriff auf Zuwanderer, diese bei jeder Gelegenheit und mit allen Mitteln, und da darf es dann auch schon einmal eine falsche statistische Rechnung sein, eine als unrichtig erwiesene Pressemeldung, oder wie gerade jüngst in der Steiermark in Umlauf gebracht, eine parteinahe Zeitung mit schwer suggestivem Titelblatt sein, worauf man einen, aus einem Computerspiel entliehenen bewaffneten Gewalttäter vor dem Hintergrund eines Blumendorfes unter dem Titel “Steirische Asylantenheime: Jede Woche ein Polizeieinsatz” sieht.
 
Auch die Reaktion der Anhänger des steirischen Unteroffiziers auf die entsetzlichen Ereignisse bei dieser vorweg genannten Sportveranstaltung zeigte Eines ganz klar. Wenn es in dieser, unserer schönen Ostmark, und nicht zuletzt im schönen Gau Steiermark, eine politische Bewegung gibt, die sich die Federführung in Sachen Herabwürdigung und Verunglimpfung nicht entreissen lassen werde, dann ist dies doch die gute alte heimatsoziale Partei.
 
„Steirerland in Steirerhand“, „Vielgeschimpf durch Steirerpimpf“, so müsse es sein, und wer da glaubt, er könne ungestraft und ohne großes Klagen und Wehgeschrei der mächtigen Recken der Kreuzritterpartei, einfach mal zurück schimpfen, der hat sich aber mächtig geirrt. Und schon gar nicht, überhaupt nicht und niemals nie nicht dürfen sich die Vorkämpfer der Deutschheit und ihre Anhänger von jemandem anderen emotionalisieren lassen, als von den wahren Verteidigern der abendländischen Schuldumkehrkultur.
 
Keiner schimpft so gut wie ihr, und d’rum zum Trost: Herr Wirt, drei Bier!
 
<3-lichst, Patricius.    


[QUELLEN]
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Screenshot 2015-05-04 03.22.07
 
[2]http://www.kleinezeitung.at