Morgen wird wieder gewählt. Nein, nein, nicht nur die allseits beliebte Sonntagsfrage sondern so richtige Wahlen. 
Gemeinderatswahlen in der Steiermark nämlich, oder um in der Diktion des Bundesspitzenkandidaten der heimatsozialistischen Partei zu bleiben, Siebenzwergenwahlen.
 
Also zog sich der Bundesheinrich gestern wieder einmal sein geliebtes Trachtenwesterl an und beschwor beim Parteitag die Höhenflüge seiner Gesinnungskameradschaft in jüngster Zeit. Ob er dabei nicht wieder die Sonntagsfrage mit den aktuellen Wahlergebnissen in den Ländern verwechselt hat konnte bis zum Redaktionsschluss nicht eindeutig geklärt werden.
 

Und schon lacht uns von der Facebook Seite des Kanzlers der Herzen, des Bezwingers der Umfragen, des Ausblickers über die Dächer Wiens, das Antlitz des steirischen Wehrsportsprechers, ich meine natürlich des Wehrsprechers des freizeitlichen Parlamentsklubs mit überdeutlich geweissten Zähnen entgegen. Dahinter, wie so oft, das wohl einzige für solche Zwecke freigegebene Uraltphoto von Heinrich dem Anständigen, siegessicher und ohne Tränensäcke lächelnd, wohl wissend wer bei der heimatsozialistischen Partei auf allen Ebenen der wirkliche Spitzenkandidat ist.
 
„Steirerland in Steirerhand“, lässt uns das Plakat noch wissen, als ob der Grüngau von einer Invasion bedroht wäre, aber Angst ist ja immer ein guter Verkäufer. „Nutzt die Chance zur Revanche! “ sagt der alterslose Retuscheobmann dazu. Wofür genau er sich revanchieren will weiss man nicht, vielleicht ja für die vielen in fulminanter Manier gewonnenen Wahlen
die dieses Jahr schon geschlagen wurden. „Gemeinsam für unsere Heimat (im Kontext also die Steiermark)!“ sagt er dann noch, der Möchtegernburschenschafter aus Wien Landstrasse, weil Heimat ist immer noch dort, wo er seine drei Bier bestellt, und sei es auch in der Steiermark.
 
Wohlan denn, zu den Urnen, und wenn ihr am Wahlzettel das X-FBÖ nicht findet, schreibt es einfach irgendwo an den Rand. Oh, und eines noch, trotz Wahltag auf den Frühschoppen nicht vergessen, denn wie so oft in diesem, unserem sozialen Medium zu lesen ist: „Am besten wählt man blau“.
 
♥-lichst, Patricius