Zweierlei Themen muss ich heute behandeln, das erste mit 24 Stunden Verspätung. Zu tief sitzt einfach der Schock über die ungeheuerlichen Vorgänge in der Weltmetropole Guntramsdorf.
 
Jener, dem wir vertrauen können Asylsuchende als Höhlenmenschen zu bezeichnen (ja der schon wieder), der dessen Treue zu seiner Partei von ihm verlangt Familienmitglieder gegen ihren Willen auf Wahllisten zu setzen, der dem ein Amt als Vizekanz…äh natürlich Vizebürgermeister schon so sicher war wurde schändlichst in seinem Vertrauen auf die Dummheit seiner politischen Gegner entäuscht. So erdreisteten sich seine vermeintlichen neokonservativen Koalitionspartner doch Tatsächlich die Fronten zu wechseln, nachdem sie in einer anderen Koalition die größeren Vorteile für sich wähnten. Und das aus heiterem Himmel, ohne Vorwarnung. Wie unglaublich Schüssel das ist! Wie Knittelfeld!
 
„Vertrauen ist Mut, und Treue ist Kraft“ zitiert er vor Wut und Entäuschung bebend Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach, und beweist damit dass er trotz der seelischen Verwundung noch in der Lage war, den ersten Treffer bei Googles Suche nach den Worten „Treue“ und „Vertrauen“ korrekt zu kopieren. Da sind wir doch auch ein wenig Strolz, äh Stolz auf ihn.
 
Und damit zur Provinzstadt Wien, wo heute eine Vorstellung besonderer Art gegeben wurde. Der Chef der Heimatsozialistischen Partei, von dem man so oft eines seiner Lieblingsworte hört, nämlich Verwaltungsreform, und damit meint er die Einsparung sinnlos verprasster Steuergelder aufgrund unökonomischen Einsatzes von Beamten, begab sich heute aufgrund der Schliessung einer Polizeidienststelle nach Wien Eins.
 

Den Photos nach haben einige seiner Parteigenos…ich meine natürlich Parteikameraden Ausgang bekommen, da sie in Gefängniskleidung erschienen sind. Mitgebracht wurde auch ein Grabstein, wahrscheinlich wollte man einmal mehr das zu Grabe Tragen der eigenen politischen Glaubwürdigkeit symbolisieren.
 
Denn er stand nicht an sogleich auch die Schliessung der Polizeidienststelle zu kritisieren, die dem ruchlosen Ansinnen einer Verwaltungsreform zum Opfer fiel, obschon auch deswegen kein einziger Polizeibeamter weniger nun in dieser Stadt Dienst tun würde, keine einzige Streife weniger die Straßen unserer Gemeinde patrouillieren.
 
Vielleicht wollte er uns aber auch nur daran erinnern dass die grösste Personalreduktion der letzten Jahre bei der Exekutive 2000 bis 2003 stattfand, unter der Ägide seiner eigenen Partei in Koalition mit den Christlichsozialen. 1200 Beamte waren seit damals weniger im Dienst und erst als diese „Wenderegierung“ in ihren vielfarbigen Ausprägungen abgewählt war, erreichte der Exekutivstand wieder das Personalniveau wie vor eben dieser Regierungskonstellation.
 
Aber wie dem auch sei, wir wären beunruhigt würde sich Bundesheinrichs Wählerschaft nicht mehr durch theatralische Auftritte mit Verkleidungen und Bühnenrequisiten als durch klare und kalte Fakten beeindrucken lassen.
 
Mit der Sicherheit dass wenigstens das noch gewiss ist empfehle ich mich,
♥-lichst, Patricius.