Jemand, der mit dem Nationalsozialismus liebäugelt, hat in der FPÖ nichts verloren“, liess uns der Bundesheinrich, der Prinz Eugen der Neuzeit, der Bändiger des Schamlippenapplauses, der Steinschleudern an Kinder verteilende Comic Held wissen.
 
Gefahr im Verzug rief sein Gauleiter, und schloss einen aus der sozialen Partei der Heimat aus, einen der sich nicht so ganz von der aus seiner Sicht vermeintlichen Gloria einer bestimmten Zeit lösen wollte.
 
Von Kameradenmördern hatte jener gerne geredet über diejenigen, die sich nicht im Kampfe für das Reich opfern wollten. Auch die „brutale Naziverfolgung“ wollte er geächtet wissen, jene Verurteilung der Verantwortlichen aus dem System dass die Verfolgung und Ermordung von Menschen die dem System nicht passten zu einem seiner Grundpfeiler machte.
Distanzieren wollte er sich nur von dem was im Namen der Ideologie jenes Systems gemacht wurde, nicht von der Ideologie selbst, ungeachtet der Tatsache dass das was gemacht wurde ja doch die Ideologie ausmachte.
 

Unterwerfung und/oder Vernichtung alles Undeutschen war doch die pseudo-religiöse Losung der einzig erlaubten staatslenkenden Partei jenes Reiches in jener Zeit. Und was undeutsch war bestimmte, ja richtig, eben diese Partei in Person ihrer Führer.
 
Nun gut, denkt man sich nun vielleicht, so ewig gestrige gibt es immer wieder, und fallengelassen von der Heimatpartei welche, würde sie sich aller ihrer Vetreter die sich einer ähnlichen Gedankenwelt bemüßigen entledigen wohl ein ganzes Stück kleiner wäre, könne eben jener Herr nicht mehr so leicht die Möglichkeit bekommen sein Gedankengut in einer Position mit politischer Verantwortung umzusetzen.
 
Dann kamen sie, die nächsten Wahlen, und der Herr stellte sich an um wieder Bürgermeister zu werden, einfach ohne Partei. Und prompt wurde er, der alte Mann mit den Sympathien für das alte Unrechtssystem mit 58,43% per Direktwahl wieder zum Bürgermeister bestellt.
An dieser Stelle möchte ich kurz innehalten und den fast 60% der Gurker ♥-lichst zu ihrer Ignoranz gratulieren, so etwas 70 Jahre nach Kriegsende noch hin zu bekommen ist tatsächlich eine Leistung für sich. Aber es ist ja das Land der „Blutzeugen“ des Nazi-Putsches von 1934.
 
Ob des Wahlergebnisses ward sich nun, und man muss schon sagen dass diese Wendung unglaublich überraschend kam, die Landesparteileitung der Sozialheimatlichen des Herren mit der selektiven Wahrnehmung bezüglich seiner politischen Vorlieben erinnerlich.
 
Immerhin hatte er einen Amtssessel gewonnen, was nicht vielen die vor der Wahl in der Partei verbleiben durften gelungen war. Kurzentschlossen wird nun der frischgebackene alte Bürgermeister eingeladen, doch wieder bei der Partei mitzumachen, eine Abwicklung zu seinen Gunsten im parteilichen Schiedsgericht sei ja doch nur eine Formsache. Und der Bundesheinrich? Ja der hatte wohl den Ausschluss gefordert, aber das macht nichts, denn formal ist die Landespartei erst wieder ab Herbst Teil der Bundespartei, also müsse man sich aus Wien auch nichts sagen lassen.
 
So einfach ist das, und so schnell verliert die Partei der ewig gestrigen die Distanz zu einem, dem es so schwer fällt sich vom ewig Gestrigen zu distanzieren.
 
Muss man doch verstehen, es geht um ein Bürgermeisteramt für die Partei.
Eines von 132. Wen juckt da schon so ein bisschen Nationalsozialismus.
 
<3-lichst, Patricius.