Er war Leiter der Kärntner Nationalbanksfiliale von Beruf.
 
Er war sein Leben lang bekennender Sozialdemokrat. Bis er der nationalpopulistischen Partei des Bärentalers beitrat. Dann war er bekennender Freiheitlicher, ein Vertrauter der Kärntner Sonne. Bis er mit dem rechtsdrehenden Gestirn der österreichischen Innenpolitik zu dem politischen Bündnis wechselte, welches die Zukunft des Landes im Namen trug. Dann war er bekennender, ja, wofür auch immer diese politische Bewegung gestanden haben könnte.
 
Für die Geschichtsbücher der Innenpolitik wird das politische Bündnis des Mannes, der sich durch unfreiwilligen Suizid jeglicher Verantwortung entzog, auf jeden Fall für eines stehen, Korruption und Machtmissbrauch, in bis dato in dieser Republik noch nicht da gewesenem Stil. Noch nie zuvor wurde in so kurzer Zeit, so konzentriert, soviel Leistung erbracht, von der man nicht wusste welche Leistung eigentlich erbracht wurde, wurde derartiger Raubbau am Staatsvermögen betrieben, und noch nie zuvor endete ein derart großer Anteil an Karrieren politisch Aktiver der Partei und deren Umfeld vor Gericht.
 

Hätte die heutige heimatnationale Partei auch nur irgendwie, irgendetwas mit der freiheitlichen Partei und diesem andern Bündnis zu tun, außer einiger Personalüberschneidungen, dem ursprünglichen und aktuellen Namen, der grundsätzlichen Programmatik und ihres Übervaters, so müsste der Held des kleinen Mannes, der Umfragenkaiser mit dem marginalen Wahlgewinnungsdefizit, wohl die linkslinke Justiz rügen. Aber glücklicherweise besteht ja zwischen den genannten Parteien kein Zusammenhang, weshalb man sich auch keiner Verantwortung bewusst sein muss.
 
Und so endet auch die Karriere des ehemaligen Nationalbankfilialleiters vor Gericht, weil er sich offenbar zu Veruntreuung läppischer 18.000 Euro aus privater Hand hinreissen hat lassen[1]. Ein echter Freiheitlicher Bündnispolitiksvertreter wäre für eine solche Summe nicht einmal aufgestanden, um den Geldkoffer zu holen.
 
Aber wenn wir schon bei Gangstern und Gerichten sind. Der Streit zwischen den beiden Wiener Rappern Nazar und dem Mack Daddy aus Erdberg, dem Reimer mit dem Rolex Timer, dem Siebenzwergenschreck ohne Versmaßcheck, darüber, dass der populäre Musiker den populistischen Musikbenutzer mit dem Abkömmling einer Prostituierten verglichen hatte (was in Hip Hop Kreisen ungefähr ähnlich gravierend ist, wie jemanden mit „Guten Morgen“ zu begrüßen), endete aufgrund der Wehleidigkeit des Zahntechnikers, dessen Karriere einzig und allein auf der Beschimpfung und Verunglimpfung anderer basiert, vor Gericht mit einem Schuldspruch gegen den Beleidiger.[2]
 
So können wir zufrieden der Tatsache sicher sein, dass die heimatsoziale Partei wenigstens in ihrem Ansinnen Kritiker mundtot zu machen noch siegreich ist, und nicht, wie bei sonstigen juristischen Auseinandersetzungen, ihre Proponenten in Handschellen die Gerichtssäle verlassen.
 
<3-lichst. Patricius.    


[QUELLEN]
[1]http://www.kleinezeitung.at/k/kaernten/chronik/4704771/
Klagenfurt_ExNationalbankleiter-verurteilt

[2]http://wien.orf.at/news/stories/2704663/