Eine Groteske in F-Moll.
 
Ganze Männer sind sie, gestandene Kameraden die Schulter an Schulter gegen den Feind, unbeirrb….nun ja, solange bis die Karriere des Einen dem Anderen im Weg zu sein scheint.
 
Unser Blick wendet sich gen Salzburg, dem schönen Gau, wo man als ein Hotel besitzender Arzt Schnell mal Landesparteiobmann wird, sofern man nur den Bundespräsidenten mit einem „netten lieben Fallott“ vergleicht, und sich ausreichend darüber zu echauf­fie­ren weiss, wenn „Schwarzafrikaner in Lederhose in München als Kellner die Maß Bier “ brächten [1].
 
Eben jener, inzwischen nicht mehr aktive, Landesparteiobmann soll, üblen Gerüchten zufolge, Opfer parteiinterner Erpressung gewesen sein, und deshalb jenem Parteikameraden, welcher der Täter sein soll, zu einem Landtagsmandat verholfen haben[2].
 

Schon im Jänner trat der derart als Erpresser diffamierte Abgeordnete, ohne die näheren Umstände zu erläutern, aus der heimatsozialen Partei aus, wollte aber unter Berufung auf Vorzugsstimmen denen er sein Amt doch verdanken wollte, sein Mandat nicht niederlegen[3].
 
Schnell witterten die Kameraden im politischen Felde Verrat und setzten an, dem weidwunden ehemaligen Mitstreiter per offenem Brief den Todesstoß zu versetzen und forderten ihn auf, das Mandat, welches heldenhaft unter nationalpopulistischer Flagge errungen ward, darnieder zu legen, und den lukrativen Versorgungsposten einem linientreuen Recken zu überlassen[4].
 
Keine Partei reagiert gereizter auf fliegende Wechsel der eigenen Mandatare als die Partei der multiplen Inkarnationen, die es ermöglicht zwischen den einzelnen Splittergruppen zu wechseln um Verantwortung über selbstverschuldete Missstände abstreifen zu können, die andere Splittergruppe dafür anzuprangern, und doch noch im selben Boot zu sitzen.
 
Der „wilde“ Abgeordnete verblieb jedoch in seinem Amt, augenscheinlich unbeeindruckt von den Drohungen der ehemaligen Gefährten heimatsozialer Färbung, bis er nun, wenige Monate später, endlich zum Gegenschlag auszuholen gedachte.
 
Nun werden die staatlichen Gerichte beschäftigt zu klären, was parteiintern nicht gelang, Verleumdungsklagen werden geschrieben weil die üblen Gerüchte nicht verstummen wollen. Schnell werden Beistandsbeteuerungen geschworen von jenen, die sich, sollten die Gerüchte stimmen, auch durch das Eingehen auf die angebliche Erpressung und die Ausführung der dafür nötigen Manipulationen unter Umständen strafbar gemacht haben könnten.
 
Beistandsbeteuerungen die, so wie es immer ist in der heimatsozialen Partei, solange halten werden, bis der Beteuerer des Beistandes seinen eigenen Vorteil gefährdet sieht.
 
So mahlet ihr Mühlen der Justiz, wir harren gespannt der nächsten Fluktuationen urdeutscher Nibelungentreue, nimmersatt des Schauspieles zur Perfektion erhobener Wendehalserei.
 
<3-lichst, Patricius.    


[QUELLEN]
[1]http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Schnell
[2]http://salzburg.orf.at
[3]http://salzburg.orf.at
[4]http://salzburg.orf.at