Beginnen möchte ich heute mit einer typisch nationalpopulistischen Verkürzung der gröberen Art.
Im Überschwang des anstehenden Wahlkampfes wählte man für das Titelbild der heimatsozialistischen Postille „Wir Steirer“ eine Fotografie des Blumendorfes Pusterwald, und setzte davor das Bild eines bewaffneten Strassenkämpfers aus einem Videospiel, um mit dieser Komposition den Titel „Steirische Asylantenheime: Jede Woche ein Polizeieinsatz“ subtil suggestiv zu unterstreichen[1].
Warum man dieser Art in der grünen Mark das Sicherheitsgefühl der Bürger untergraben möchte ist ungewiss, dass gerade eine menschenfreundliche Partei wie die Heimatsoziale von der Hetze gegen Minderheiten und künstlich generierten Ängsten in der Bevölkerung profitieren würde, ist ja doch nur eine linkslinke Propagandalüge.
Einer weiteren versuchten bildhaften Täuschung musste sich heute die Jugendorganisation der Heimatsozialen in der Wiener Donaustadt bezichtigen lassen, als jene ein Bild von sommerlichem Treiben auf der Donauinsel verbreiteten, jenes als Grundlage für ihre Klage über die große Anzahl grillender Ausländer verwendend, und behaupteten, das Bild wäre erst gestern aufgenommen worden.
Neben den typischen, von anti-migrantischen Klischees triefenden Kommentaren, meldete sich jedoch auch eine Leserin zu Wort, die das Bild aufgrund erkannter Verwandter einige Jahre zurück datieren konnte. Flugs wurde das fotografische Propagandamittel entfernt, um mit anderem Text sofort wieder gepostet zu werden, und dann, als man sich anscheinend endlich der Peinlichkeit der ganzen Aktion bewusst geworden war, auch gleich wieder endgültig gelöscht zu werden[2].
Inzwischen verlangte die blaue Partei des Anstandes ein Ende der „Wohlfühlmethoden“ im Kampf um bessere Deutschkenntnisse für Migrantenkinder[3], als, wie nur all zu oft, ein nationalpopulistischer Spitzenkandidat einer Hintermsiebtenberggemeinde im Burgenland, durch eine schriftliche Wortmeldung ins Rampenlicht geriet, welche, in ihrer orthographischen und grammatikalischen Fehlerhaftigkeit, einem nicht ortochthonen Taferlklassler die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätte[4].
Wir hoffen der Betroffene Politiker wird niemals darauf angewiesen sein, unter einer heimatsozialen Regierung einer Gemeindewohnung zu bedürfen.
Zum Abschluss darf ich noch berichten, dass der Bundesspitzenkandidat Heinrich von Blaudunst, der Kippenschnipser vom Reichsratsdach, sich heute an die Spitze eines wütenden Mobs von ca 500 Rauchern stellen durfte, um noch einmal seinen Schwur zu erneuern, als Gaustatthalter von Wien, sollte er gewählt werden, sein Amt zu missbrauchen und gesundheitliche Schäden seiner Wähler und der Mehrheit der Nicht- bzw Passivraucher in Kauf zu nehmen, indem er einfach Bundesgesetze nicht befolgen würde[5].
Nun ja, verurteilter Straftäter zu sein scheint ja, angesichts der langen Liste ebensolcher in dieser politischen Bewegung eine Art Adelstitel darzustellen.
Aus Gründen der Übersättigung heute nicht mehr im Programm:
Die Grazer Nationalpopulisten im Kampf gegen Phantom-Moscheen und für den Bau von Wohnungen die sich ohnehin schon in Bau befinden, und König Nageleonidas Essay im Kriegsgrund verdrehenden Magazin „Zur Zeit“, über Genosuizidale Tendenzen der Deutschheit. Ein Klassiker moderner Ethno-Paranoia.
♥-lichst, Patricius.
[QUELLEN]
[1]http://www.kleinezeitung.at/
[2]Screenshot: Facebook. Original inzwischen gelöscht

[3]http://www.krone.at/
[4]http://derstandard.at/
[5]https://www.facebook.com/HCStrache/
Screenshot, Facebook:
