Endlich beweist die nationalpopulistische Partei der Ostmark wieder einmal, dass sie sich nicht nur, in welcher Form und unter welchem gerade aktuellen Parteinamen auch immer, auf das Verschieben von Geldkoffern bei Grundstücksgeschäften[1], auf das Kassieren von Honoraren für Leistungen, die hauptsächlich daraus bestanden, eben nicht öffentlich zu sagen dass man keine Ahnung hat, wofür man die Honorare jetzt kassiert hätte[2][3], auf das hofieren kleiner elitärer Männerbünde, auf das Feiern in Nobeldiskos und bei Yachturlauben versteht, sondern auch die Nähe zum „kleinen Mann“ und der Ausübung redlichen Handwerks nicht verloren hat.
 

Genauer gesagt dem kleinen, traditionellen Handwerk des Fälschens, einer klassischen Gaunerdisziplin aus der Vorzeit des Weltnetzes, die zum Beispiel auch schon den großen Habsburgern zu Macht und Ansehen verhalf.[4] Ein Grundbaustein der heimatlichen Gesellschaft sozusagen.
 
Erst Anfang März dieses Jahres wurde bekannt, eine Anverwandte jenes beinahe-Vizestatthalters in der Weltmetropole Guntramsdorf, der, wie schon öfter berichtet, gerne Asylsuchende als Höhlenmenschen bezeichnet, sollte für die Heimatsozialistische Partei zur Gemeinderatswahl kandidieren.
 
Ihre skandalöse Weigerung jener Forderung, ihren Namen für Parteiführer, Volk und Vaterdorf einzusetzen, Folge zu leisten, zwang somit mutmaßlich den Aspiranten auf den Vizestatthalterposten, der laut seinem Profilbild so gerne Gabalier wäre, ein Märtyrer wie die Zeichner von Charlie Hebdo, nur eben nicht im Dienste der Satire, sondern für ein Europa in dem ein weisser heterosexueller Mann noch nach Gutdünken gegen Andersgläubige, Fremdabstammende und sexuell anders Orientierte hetzen darf, dazu, die Fälschung ihrer Einwilligungsunterschrift zu veranlassen.[5]
 
Ähnliches wurde nun aus der kleinen Marktgemeinde Sonntagberg im Gau Niederdonau ruchbar, deren Mitglieder sich wohlfeil durch die Verbreitung falscher Statistiken oder kleiner hetzerischer Bildchen, als Verfechter abendländischen Kulturkampfes in digitalen sozialen Netzwerken in Szene zu setzen trachten. Hier sollen nun heldenhaft, um der heimatsozialistischen Partei die Möglichkeit zu bieten auch hinter diesem siebten Berg das Recht(s) in die eigene Hand zu nehmen, drei der 23 Unterschriften, welche nötig waren um bei der Reichsgemeinderatswahl antreten zu dürfen, gefälscht worden sein.[6]
 
Doch leider, so gut man auch diesem eitlen kleinen Handwerk in technischer Hinsicht gerecht zu werden versuchte, wollten jene Schädlinge am eigenen Volk, welche erst schon tolldreist ihre Unterschrift verweigerten, es nicht hinnehmen, dass die an sich zwingende Kausalität von Konsens und Unterschrift durch den Akt der Fälschung ein wenig unterlaufen wurde.
 
Dennoch, so finden wir, sei die Anstrengung der heimatsozialen Partei um den kleinen Mann und sein Handwerk des Fälschens, das im abendländischen Europa so große Tradition hat, nicht unter den Tisch zu kehren, und kann nicht oft genug öffentlichkeitswirksam erwähnt werden. Am besten in Gerichtssälen.
 
♥-lichst, Patricius.
 
 


[QUELLEN]
[1]http://www.oe24.at/oesterreich/chronik/
Skandal-um-Haiders-Seen-Deal/181127766

[2]http://www.kleinezeitung.at/k/kaernten/feldkirchen/4691041/
Salz-Pfeffer_Korruptionsverdacht-zieht-weite-Kreise-

[3]http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/politik/585254_Haiders-Erben-vor-Gericht.html
[4]http://de.wikipedia.org/wiki/Privilegium_Maius
[5]http://www.heute.at/news/politik/art23660,1131701
[6]http://www.noen.at/nachrichten/lokales/aktuell/ybbstal/Prozess-gegen-FPOe-Listenzweiten;art2540,621868