Antiquarisches Pamphletorium
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Rechtsdrehend

Roter Oktober

Es ist vollbracht. Die größte und heftigste Wahlschlacht dieses Jahres ist geschlagen, und es gibt einen großen Sieger. Der Bundesspitzenkandidat aller Klassen, der Wackelkopfdackel der staatstragenden Ansprachen, der Umfragesieger der Herzen, ergeht sich in ungetrübtem Triumph. Das große Ziel ist erreicht. Endlich.
 
Nun gut, das mit dem Bürgermeisteramt ist jetzt nicht wirklich etwas geworden, und der Plan für den Fall eines knappen Wahlausganges zu Ungunsten der heimatsozialen Partei, schon im vorhinein Wahlfälschung zu insinuieren, greift wegen der knapp 10% Vorsprung der Bolschewiken auch nicht wirklich.
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Zahlen, bitte.

Wann immer die heimatsoziale Partei sich im Umgang mit Zahlen zu üben sucht, gibt es allerlei Kurioses zu beobachten. Eine fast schon klassische Nummer unsterblicher Natur in diesem speziellen Genre freiheitlicher Realitätsverzerrung ist die Lehrstunde des naturkonservativen Wirtschaftsöhi von 2009, als er die Steuerpläne des Bundesheinrich aufs ungeheuerlichste der Lächerlichkeit Preis gab [1] https://www.youtube.com.
 
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Fremd im eigenen Land

So mögen sich gestern zwei von drei Steirern gefühlt haben, ansichtig des Ergebnisses zur Wahl ihres Landtages.
 
26,8% der Bevölkerung erteilten der politischen Sacharbeit in ihrem Bundesland eine klare Absage, und liessen sich von den schönen Plakaten mit den großen roten Lettern (ver)leiten.
 
Fremd im eigenen Land.
1.215.246 Einwohner, davon 97.182 ohne ostmärkische Staatsbürgerschaft[1].
 
600.887 Steirer haben ihre Stimme abgegeben, davon glaubten 161.155 jener heimatsozialen Partei[2], die zwar offiziell noch nie einen Ausländerwahlkampf geführt hat[3], aber dennoch ausser der Angst vor Fremden kein wirkliches Program aufweisen konnte.
 
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Beschäftigungspolitik, ordentliche.

Keine Partei tut so viel für die Beschäftigungspolitik wie die heimatsoziale Gesinnungskameradschaft der Fleißigen und Anständigen. Genauer gesagt, wird fleißig daran gearbeitet, die juristischen Institutionen unserer schönen geographisch begrenzten Verwaltungseinheit namens Österreich anständig auszulasten.
 
Gemeint ist damit nicht nur der Versuch, Kritiker mittels gefinkelter Winkeladvokaterie außer Gefecht zu setzen, nein, man schafft auch Platz für Nachwuchs in den eigenen Reihen, indem sich der Jugendarbeit besonders ergeben Kameraden mittels geeigneter Rechtsverletzungen selber aus dem politischen Leben eliminieren.
 
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Frauenversteher

Wir schreiben das Jahr 2015. Das ist nicht immer leicht zu glauben, gemessen an den Ansichten die sich so mancher politisch Aktive öffentlich preiszugeben getraut.
 
Nun gut, dass die heimatsoziale Partei zwecks Aufforstung des autochthonen Kulturträgerbestandes allerlei gute Ideen entwickelt um Frau wieder den Verbleib an Heim und Herd schmackhaft zu machen, ist ja nun nichts Neues, und wird gerade im grünmärkischen Wahlkampf wieder einmal überdeutlich.
 
Zum Thema der angedachten Verschärfung des Sexualstrafrechtes ließ dann der Bundesheinrich, der ja bekanntlich an reversivem Dorian Gray Syndrom (Fachbegriff Adobeismus) leidet, bei dem seine Bilder immer jünger werden, er selber aber immer älter, mit seinem Geständnis, selber schon Opfer sexueller Übergriffe gewesen zu sein, aufhorchen[1].
 
Und wenn ihn das schon nicht erschüttern kann, dann wird doch auch die teutsche Frau ohne gesetzliche Überregulierung damit fertig werden. Ob natürlich Vergewaltigungen innerhalb der Ehe damit zu vergleichen sind, wenn ein Politiker von einem Homosexuellen ein viertes Bier angeboten bekommt, ist fraglich, aber man will natürlich dem letzten leidenschaftlich heterosexuellen Kreuzritter nicht sein Recht auf die von ihm so geliebte Opferrolle absprechen, und die damit einhergehende Konsequenz dass er sich mit allen Opfern der Weltgeschichte auf eine Stufe stellen könne.
 
Besonders hervorgetan zu dem Thema hat sich aber, wie schon einmal kurz angeschnitten[2], ein Mödlinger Lehrbeauftragter der nationalpopulistischen Gesinnungskameradschaft, der sein archaisches Frauenbild gerne in pseudophilosophisches Geschwafel hüllt, dennoch aber seine Verachtung gegenüber der Idee, Frau hätte im Bezug auf sie involvierende sexuelle Aktivität ein Mitspracherecht, nicht verbergen kann[3].
 
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